Austrian Baptists Want Revival

Baptisten engagieren sich für eine Erweckung in Österreich

Klaus Rösler - July 05, 2010

Wien – Die Baptisten in Österreich wollen sich dafür einsetzen, dass es in ihrem Heimatland zu einer Erweckung kommt. In der Vergangenheit sei Österreich das Land der Gegenreformation gewesen, das Erweckungen eher verhinderte und missionarische Bewegungen sogar bekämpfte, schreibt der Generalsekretär der Freikirche, Walter Klimt (Wien), in der ersten Ausgabe des neuen „Baptisten.at-Magazins“. Es berichtet schwerpunktmäßig über die Bundeskonferenz der Freikirche vor kurzem in Wien. Auch der kleine, aus 25 Gemeinden mit rund 1.400 Mitgliedern bestehende Baptistenbund will nachhaltig wachsen. „Dabei geht es uns um ein qualitatives Wachstum und um kein schnelles uns nur kurzes Aufblühen“, schreibt Klimt. Dafür seien Liebe zu Gott und den Menschen, Dank, Buße und Umkehr nötig. Der Generalsekretär nennt auch konkrete Zahlen. Ziel sei ein Wachstum bis 2025 auf 3.500 Mitglieder in 45 Gemeinden. Ferner wolle man durch die Mitarbeiter in der Vereinigung Evangelischer Freikirchen die freikirchliche Stimme in Österreich stärken.

Auf einem Forum wurde Kritik daran laut, dass die Baptisten bisher nicht als Kirche offiziell anerkannt sind – weil es zu wenig Mitglieder gibt. Der Bund gilt als Bekenntnisgemeinschaft. Ein Anspruch auf Anerkennung gebe es erst, wenn zwei Promille der Bevölkerung Mitglieder seien (also rund 16.000 Menschen), lautet die bisherige Regelung Eine Beschwerde der Baptisten beim Verfassungsgerichtshof war im Februar 2010 abgewiesen worden. Nun wolle man gemeinsame mit anderen Freikirchen das weitere Vorgehen abstimmen, hieß es. 

Höhepunkt der Bundeskonferenz war ein Festgottesdienst im Marriott-Hotel, auf dem die Leidenschaft für Jesus im Mittelpunkt stand. Deutlich wurde dabei auch, dass die Jugend nicht die Zukunft des Gemeindebundes sei, sondern bereits heute die Gegenwart mitgestalte. „Sie hat eine Sicht und eine Sehnsucht nach Bewegung Gottes in Österreich“, so Walter Klimt.

Eine der Hauptreferentinnen des Treffens war Alia Abboud, Mitarbeiterin der Libanesischen Gesellschaft für Ausbildung und soziale Entwicklung (LSESD). Sie sprach über die geistlichen Aufbrüche, Wunder, das sozialdiakonische Engagement sowie die Ausbildung von Leitern für den arabischen Raum, Gemeindegründungen und respektvolle Begegnungen

mit moderaten Muslimen in ihrem Land. Sie machte dabei deutlich, dass die Kirche Jesus Christi auch im Nahen Osten und in Nordafrika wachse. 

Valere Schramm, Bundesbüro-Mitarbeiter für Öffentlichkeitsarbeit, stellte die

neue Homepage des Baptistenbundes vor. Bei den Wahlen wurde die Bundesleitung deutlich verjüngt – durch der Theologin Anita Carl (Bad Ischl), den Studenten Hartmut Stieber (Wien) und dem aus dem Kongo stammenden Theologen Ange Kunda (Salzburg).

Nach der Bundeskonferenz traf sich das Österreichische Missionskomitee. 17 Vertreter aus verschiedenen Bünden und Missionsorganisationen, die mit der baptistischen Arbeit in

Österreich verbunden sind, nahmen daran teil. Unter den Gästen aus Deutschland,

Libanon, Mexiko, Mosambik und USA war auch der Vizepräsident der Europäischen Baptistischen Föderation (EBF), Hans Guderian (Berlin). Bei dem Treffen wurde deutlich, dass für das nachhaltige Wachstum des Bundes drei Faktoren verantwortlich sind. So sei erstens „Mission“ der Herzschlag; zweitens die internationale Atmosphäre weite den Horizont der Mitarbeiter, etwa nach Einsätzen in der Weltmission; drittens habe die Leitung des Bundes eine Vision. Guderian zeigte sich gegenüber dem Europäischen Baptistischen Pressedienst begeistert vom Erlebten: „Österreich als ein kleiner Baptistenbund ist eine Ermutigung für alle unsere kleinen und großen Baptistenunionen in Europa.“

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