Azerbaijan: Baptists Appeal for Release of Arrested Pastor
Aserbaidschan: Baptisten engagieren sich für verhafteten Pastor
P r a g / B a k u – Die Europäische Baptistische Föderation (EBF) hat ihre Bemühungen intensiviert, damit der am 20. Juni in Aserbaidschan verhaftete Baptistenpastor Hamid Shabanov wieder freigelassen wird. Den Angaben zufolge soll die Polizei bei ihm „illegale Waffen“ gefunden haben. Doch der Generalsekretär des Baptistenbundes in Aserbaidschan, Elnur Jabiyev (Baku), ist davon überzeugt, dass dem Baptistenpastor in Aliabad an der Grenze zu Georgien die Waffen von der Polizei untergeschoben worden sind. Es habe sich um eine „gezielte Aktion“ gehandelt, „um die Aktivitäten der Gemeinden zu unterbinden“, so Jabiyev.
Über den Fall des Pastors sprach jetzt EBF-Generalsekretär Tony Peck (Prag) mit dem Botschafter von Aserbaidschan in Tschechien. Peck überreichte ihm eine Dokumentation des Falles. Der Botschafter habe versprochen, den Fall zu untersuchen und die Sorgen der Baptisten auch dem nationalen und regionalen Parlamenten in Aserbaidschan mitzuteilen. Peck kündigte ferner an, dem Land gemeinsam mit der EBF-Kommission für Menschenrechte und Religionsfreiheit einen Besuch abzustatten. Der Botschafter versprach, den Baptisten bei der Besorgung der nötigen Visa und Reisegenehmigungen zu helfen, um auch Aliabad besuchen zu können. Peck zog gegenüber dem EBPS ein positives Fazit über das Gespräch: „Tahir Taghizadeh hat uns versichert, dass er den Fall von Pastor Shabanov umfassend untersuchen lassen und uns über die Ergebnisse informieren will. Er unterstrich, dass sein Land Religionsfreiheit gewährleisten will.“ Peck rief die Baptisten in Europa dazu auf, für die Freilassung von Shabanov zu beten und ebenfalls den Kontakt zu den Botschaftern von Aserbaidschan in ihren Ländern zu suchen, um den Vorfall zur Sprache zu bringen.
In Aliabad war im Mai vergangenen Jahres bereits der Baptistenpastor Zaur Balayev festgenommen worden, weil er sich nach Auskunft der Behörden bei einer Polizeirazzia der Durchsuchung widersetzt haben soll. Angehörige seiner Gemeinde hatten diese Darstellung stets als falsch zurück gewiesen. Dennoch war Balayev zu einer zweijährigen Haftstrafe verurteilt worden. Zehn Monate davon saß er in Haft, bevor er im März überraschend im Rahmen einer Amnestie freigelassen worden war. Für seine Freilassung hatte sich auch der frühere US-Präsident, der Baptist Jimmy Carter (Plains), eingesetzt.
Balayev und Shabanov sind in Hausgemeinden tätig, die beide je zwischen 50 und 60 Mitglieder haben. Der Präsident des Baptistischen Weltbundes (BWA), David Coffey (Didcot), meinte: „Wir werden alles tun, was wir könne, um in unserer Weltfamilie das zu publizieren, was in Aliabad geschehen ist.“ BWA-Generalsekretär Neville Callam (Falls Church bei Washington) zeigte sich enttäuscht von der Verhaftung: „Wir sind darüber tief enttäuscht, dass Aserbaidschan keine Religionsfreiheit gewährt.“ Er versicherte den Baptisten des Landes, dass die Baptisten in aller Welt für sie in ihrem Kampf gegen die Unterdrückung beten werden. In ihrem Namen werde man auch weiter das historische Erbe bewahren und deshalb für persönliche Freiheit, Frieden und Gerechtigkeit tätig sein. Im Baptistenbund von Aserbaidschan gibt es drei offiziell registrierte Gemeinde und 19 Predigtplätze mit insgesamt etwa 3.000 Mitgliedern. 90 Prozent der 8,3 Millionen Einwohner des Landes sind Muslime.