Baptists in Austria: Eight Former Muslims Baptised at National Conference

Baptisten in Österreich: Acht Ex-Muslime bei Bundeskonferenz getauft

Hubert Frank/Klaus Rösler - June 05, 2008

Salzburg – Zwei feierliche Gottesdienste bildeten den Rahmen der Bundeskonferenz des Baptistenbundes in Österreich in Salzburg. In einem festlichen Taufgottesdienst zum Auftakt bekannten acht ehemalige Muslime aus Iran und Afghanistan durch ihre Taufe, Christen geworden zu sein und künftig Jesus Christus nachfolgen zu wollen. Im Segnungsgottesdienst zum Abschluss wurden Alexander und Miriam Strecker als Missionare der Europäischen Baptistischen Mission (EBM) unter Segensgebet nach Südafrika ausgesandt. Sie werden dort vor allem Jugendleiter und -mitarbeiter ausbilden. Parallel dazu feierte die gastgebende Gemeinde Salzburg-Lehen ihr 60-jähriges Bestehen. Für das Jubiläum und die Bundeskonferenz hatte sie ihr Gemeindezentrum einer umfangreichen Renovierung unterzogen.

Das Treffen mit 150 Teilnehmern stand unter dem Motto „Diakonie bringt's?!“ Der Vorsitzende des Diakoniewerks Baden-Württemberg des deutschen Bundes Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden, der Journalist Holger Gohla (Karlsruhe), wies darauf hin, dass sich Christen zu allen Zeiten den gesellschaftlichen Herausforderungen gestellt haben. Die evangelische Diakonie und die katholische Caritas seien "Markenzeichen", deren Leistungen säkulare Zeitgenossen von den Kirchen erwarteten. Diakonie sei aber keine neue Missionsmethode. Sie ist vielmehr Ausdruck des Glaubens an den liebenden und befreienden Gott und aktiver Anteil am Bau des Reiches Gottes.

Bei den Wahlen wurde die bisherige Vorsitzende des Bundes, Anita Ivanovits (Steyr), in ihrem Amt bestätigt. Zwei der acht Plätze in der Bundesleitung konnten jedoch nicht besetzt werden, weil es keine Kandidaten gab. Ferner wollen sich die Baptisten in Österreich nicht mit dem Status einer "staatlich eingetragenen religiösen Bekenntnisgemeinschaft" zufrieden geben. Gegenüber anderen Kirchen, die voll als Kirchen anerkannt sind, fühlen sie sich benachteiligt. Nun wollen sie – gemeinsam mit anderen betroffenen Freikirchen – prüfen, ob die volle Anerkennung vor dem Verfassungsgerichtshof auf dem Klageweg erstreitet werden kann. Bei den Erläuterungen zur Statistik wurde darauf hingewiesen, dass der Bund kleiner worden ist. Die Mitgliederzahl sank von 1.413 auf 1.335, nachdem eine Salzburger Gemeinde aus dem Bund ausgetreten ist. Insgesamt gehören 21 Gemeinden zum Baptistenbund in Österreich.

Der Präsident der Olivet Universität in San Francisco, Prof. Dr. Bill Wagner, wies in der Abschlusspredigt darauf hin, dass es die Christen nicht überraschen sollte, wenn sie in Europa durch die Säkularisierung immer mehr Probleme bekämen. Ihre geistliche Wirksamkeit hänge sehr stark davon ab, inwieweit sie sich von der Welt unterscheiden. Es sei nicht richtig, wenn Christen im Toleranz- und Pluralismusstrom einfach mitschwimmen würden – denn dort würden sie schließlich untergehen. Wagner war in den 1960er und 1970er Jahren Missionar in Salzburg und hatte damals sehr erfolgreich eine Jugendarbeit aufgebaut.

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