Combat modern-day forms of slavery

Die modernen Formen der Sklaverei bekämpfen

Chris Hall - May 14, 2007

B r i g h t o n – Mit der Sklaverei in Vergangenheit und Gegenwart befassten sich die britischen Baptisten auf ihren Jahrestreffen vom 4. bis 7. Mai in englischen Seebad Brighton. Das Motto des Treffens „Auf der Suche nach Freiheit“ nahm Bezug auf den 200. Jahrestag des Gesetzes, mit dem das Vereinigte Königreich 1807 den transatlantischen Sklavenhandel abgeschafft hatte. Die Initiative dazu war von dem christlichen Politiker William Wilberforce (1759-1833) ausgegangen. In der Eröffnungsveranstaltung luden der neue Generalsekretär des britischen Baptistenbundes, Jonathan Edwards, und der Direktor des baptistischen Missionswerks BMS, Alistair Brown (beide Didcot), die über 2.000 Teilnehmer der Konferenz dazu ein, gemeinsam eine vorformulierte Klage über die Sklaverei anzustimmen. Darin hieß es unter anderem: „Wir sind schockiert und beschämt, dass Millionen gebunden, gefesselt, verhaftet, missbraucht und weggebracht sowie zu Sklaven anderer gemacht wurden. Wir können es nicht fassen, dass auch Christen unter jenen waren, die den Sklavenhandel energisch verteidigt und von ihm profitiert haben.“

Der Präsident des Baptistenbundes von Jamaika, Karl Henlin (Kingston), unterstrich die Notwendigkeit, die Verstrickungen in den Sklavenhandel offen zu legen und sich dafür zu entschuldigen. „Erst dann können Vergebung und Heilung geschehen und wir können ein Kapitel schließen.“ Er mahnte zudem eine Art Entschädigung für die Nachkommen der früheren Opfer an, etwa in Form eines Schuldenerlasses der westlichen Welt gegenüber unterentwickelten Ländern.

Der Präsident des kroatischen Baptistenbundes und Vizepräsident der Europäischen Baptistischen Förderation, Toma Magda (Cakovec), rief dazu auf, auch die modernen Formen der Sklaverei wie Zwangsprostitution zu bekämpfen. Les Isaac, der Mitbegründer des Bewegung „Street Pastors“ (Straßenpastoren), eine britische Wohltätigkeitsorganisation, unterstrich die Notwendigkeit, dass die Kirchen heute ihre vier Wände verlassen und sich den Menschen in Not zuwenden. Die besonders geschulten Mitarbeiter von „Street Pastors“ sind vor allem spät nachts in den britischen Großstädten unterwegs, um Kontakte zu knüpfen. Alistair Brown wies darauf hin, dass auch Baptisten in Großbritannien von der modernen Form der Sklaverei betroffen seien, etwa wenn sie günstige Kleidung kaufen, die von den „Kindern in Dhaka“ in Bangladesch angefertigt wird, die 80 Stunden in der Woche für einen Stundenlohn von 8 Cent arbeiten. 

Das Missionswerk BMS stellte eine neue Initiative gegen Zwangsprostitution in Albanien unter dem Namen „In Transit“ vor. Die Delegierten wurden aufgefordert, Postkarten zu unterschreiben, die dem Botschafter Albaniens in London noch in diesem Jahr überreicht werden sollen. In einer Resolution wird die britische Regierung aufgefordert, ausländische Arbeitnehmer in Großbritannien besser vor gewalttätigen Übergriffen zu schützen. An die Gemeinden wird zugleich appelliert, diesen Personengruppen besser als bisher beizustehen. Auf dem Treffen berichteten einige Baptisten von ihren Erfahrungen aus diesem Bereich: so das aus Brasilien stammende Ehepaar Hermelinda und Jorge Damasceno, die unter Gastarbeitern aus Portugal in Norfolk, Lincolnshire und Northamptonshire arbeiten.

Jonathan Edwards ging in seinem Schlusswort auf das Motto des Treffens aus der Perspektive der Ortsgemeinde ein und rief zum Gebet sowie zum Hören auf Gottes Willen auf: „Ich weiß nicht, wozu Gott Dich berufen hat. Aber ich weiß, dass es Freiheit nur dann geben wird, wenn Du dem Willen Gottes gehorsam bist.“ 

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