Eastern Europe’s Baptists are Optimistic about the Future
Baptisten in Osteuropa blicken optimistisch in die Zukunft
Kiew – Auch 400 Jahre nach ihrer Gründung sehen die Baptisten vor allem in Osteuropa optimistisch in die Zukunft. Das wurde bei einer Veranstaltung aus Anlass des Jubiläums am 30. August in der ukrainischen Hauptstadt Kiew deutlich. Vor 4.000 Besuchern gaben ältere leitende Baptisten symbolisch die Verantwortung an jüngere Leiter weiter, indem sie ihnen feierlich eine Bibel und einen Abendmahlskelch überreichten. An dem Treffen nahmen Vertreter aus 20 slawischen Baptistenbünden sowie ranghohe Repräsentanten aus anderen Kirchen in der Ukraine teil. Mit dabei waren auch der Präsident und der Generalsekretär der Europäischen Baptistischen Föderation (EBF), Valeriu Ghiletchi (Chisinau/Moldawien) und Tony Peck (Prag). Die Baptisten waren 1609 im Hinterzimmer einer Bäckerei in Amsterdam gegründet worden. Von dort aus breiteten sie sich zunächst vor allem in England und Amerika aus. Mitte des 19. Jahrhundert, nach der Gründung des Baptistenbundes in Deutschland durch den Kaufmann Johann Gerhard Oncken, brachten deutsche baptistische Missionare die Bewegung auch nach Osteuropa. Die Jubiläumsansprache hielt ein Baptist, in dem alle diese Strömungen zusammen kommen, der bekannte russisch-stämmige Evangelist Victor Hamm (Winnipeg/Kanada), der Direktor der Billy-Graham-Gesellschaft in der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten. Er spricht russisch, englisch und deutsch. Konferenzleiter war der Leiter der Jugendabteilung des ukrainischen Baptistenbundes, der Rechtsanwalt und Politiker Pavel Urguyan.
Peck: Für innerbaptistische Religionsfreiheit
Vorausgegangen war eine dreitägige Konferenz mit 250 Vertretern slawischer Baptistenbünde aus Europa, Zentralasien, USA und Australien. Im Mittelpunkt standen Fragen der baptistischen Identität. Hauptredner war der stellvertretende Ministerpräsident der Ukraine, Alexander Turchinov. Er ist Mitglied einer Baptistengemeinde in Kiew, in der er auch regelmäßig predigt. Sein Thema war die Religionsfreiheit in der Ukraine. Er wies darauf hin, dass nach einer Phase der Unterdrückung durch die Kommunisten seit dem Fall des Eisernen Vorhangs 1989 sich die Lage völlig verändert habe. Die neue Freiheit habe zu einem deutlichen Wachstum des ukrainischen Baptistenbundes geführt. Tony Peck erklärte, dass Religionsfreiheit seit jeher für Baptisten wichtig sei. Die Grundlage dafür finde sich in der Bibel, aber auch in frühen baptistischen Schriften. Aufgabe der Baptisten heute sei es, sich auch für Religionsfreiheit für jene Gruppen einzusetzen, deren inhaltliche Überzeugungen man nicht teile. Er erinnerte daran, dass sich die Baptisten zu Zeiten der sowjetischen Herrschaft in einer Zerreißprobe befunden hätten. Denn einerseits fordere das Neue Testament im Römerbrief dazu auf, der Obrigkeit untertan zu sein, andererseits weise der Apostel Paulus in der Apostelgeschichte klar darauf hin, dass man „Gott mehr als den Menschen gehorchen“ müsse. Religionsfreiheit müsse auch Auswirkungen auf das Miteinander der Baptisten heute haben, schlussfolgerte Peck. Sie dürften sich nicht voneinander trennen oder sich abspalten wegen unterschiedlicher Überzeugungen in nebensächlichen Fragen, die nicht im Zentrum des Evangeliums und der baptistischen Identität ständen.
Gebet für Usbekistan
Die Konferenz drückte ihre Sorge aus, dass es in einigen Regionen Zentralasiens keine Religionsfreiheit gebe, etwa in Usbekistan. Die Tagung betete für eine Verbesserung der Lage. Gegenüber dem EBPS lobte Peck die Konferenz: „Das Treffen in Kiew war vor allem für einige Vertreter kleinerer Baptistenbünde eine große Ermutigung.“ Es sei eine würdige Ergänzung der bisherigen baptistischen Jubiläumsfeiern in Amsterdam und Ede/Niederlande gewesen. In der Ukraine gibt es zwei Baptistenbünde: Die All-Ukrainische Union der Kirchen der Evangeliumschristen-Baptisten ist mit 2.800 Gemeinden und über 135.000 Mitgliedern der größte Baptistenbund auf dem europäischen Festland. Zur Bruderschaft der Unabhängigen Baptistengemeinden und Dienste gehören 130 Gemeinden mit mehr als 11.000 Mitgliedern.
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Peck: Für innerbaptistische Religionsfreiheit
Vorausgegangen war eine dreitägige Konferenz mit 250 Vertretern slawischer Baptistenbünde aus Europa, Zentralasien, USA und Australien. Im Mittelpunkt standen Fragen der baptistischen Identität. Hauptredner war der stellvertretende Ministerpräsident der Ukraine, Alexander Turchinov. Er ist Mitglied einer Baptistengemeinde in Kiew, in der er auch regelmäßig predigt. Sein Thema war die Religionsfreiheit in der Ukraine. Er wies darauf hin, dass nach einer Phase der Unterdrückung durch die Kommunisten seit dem Fall des Eisernen Vorhangs 1989 sich die Lage völlig verändert habe. Die neue Freiheit habe zu einem deutlichen Wachstum des ukrainischen Baptistenbundes geführt. Tony Peck erklärte, dass Religionsfreiheit seit jeher für Baptisten wichtig sei. Die Grundlage dafür finde sich in der Bibel, aber auch in frühen baptistischen Schriften. Aufgabe der Baptisten heute sei es, sich auch für Religionsfreiheit für jene Gruppen einzusetzen, deren inhaltliche Überzeugungen man nicht teile. Er erinnerte daran, dass sich die Baptisten zu Zeiten der sowjetischen Herrschaft in einer Zerreißprobe befunden hätten. Denn einerseits fordere das Neue Testament im Römerbrief dazu auf, der Obrigkeit untertan zu sein, andererseits weise der Apostel Paulus in der Apostelgeschichte klar darauf hin, dass man „Gott mehr als den Menschen gehorchen“ müsse. Religionsfreiheit müsse auch Auswirkungen auf das Miteinander der Baptisten heute haben, schlussfolgerte Peck. Sie dürften sich nicht voneinander trennen oder sich abspalten wegen unterschiedlicher Überzeugungen in nebensächlichen Fragen, die nicht im Zentrum des Evangeliums und der baptistischen Identität ständen.
Gebet für Usbekistan
Die Konferenz drückte ihre Sorge aus, dass es in einigen Regionen Zentralasiens keine Religionsfreiheit gebe, etwa in Usbekistan. Die Tagung betete für eine Verbesserung der Lage. Gegenüber dem EBPS lobte Peck die Konferenz: „Das Treffen in Kiew war vor allem für einige Vertreter kleinerer Baptistenbünde eine große Ermutigung.“ Es sei eine würdige Ergänzung der bisherigen baptistischen Jubiläumsfeiern in Amsterdam und Ede/Niederlande gewesen. In der Ukraine gibt es zwei Baptistenbünde: Die All-Ukrainische Union der Kirchen der Evangeliumschristen-Baptisten ist mit 2.800 Gemeinden und über 135.000 Mitgliedern der größte Baptistenbund auf dem europäischen Festland. Zur Bruderschaft der Unabhängigen Baptistengemeinden und Dienste gehören 130 Gemeinden mit mehr als 11.000 Mitgliedern.