European Baptists: Record Financial Involvement

Europäische Baptisten: Rekordbeteiligung beim Haushalt

Klaus Rösler - March 20, 2008

O h r i d – Immer mehr Mitgliedsbünde der Europäischen Baptistischen Föderation (EBF) beteiligten sich finanziell am Haushaltsaufkommen. Im Jahr 2007 gab es sogar eine Rekordbeteiligung, freut sich der Vorsitzende des EBF-Finanzkomitees, der Norweger Jan Saethre (Siljan). Wie er auf der Tagung des EBF-Leitungsgremiums, der Exekutive, vom 13. bis 15. März in der mazedonischen Stadt Ohrid sagte, hätten 46 der 55 Mitgliedbünde Spenden überwiesen, „so viele wie nie zuvor“. Insgesamt kamen rund 201.000 Euro an Umlagen durch die Mitgliedsbünde zusammen, bei einem Haushaltsvolumen von insgesamt rund 306.000 Euro.

Die Arbeit der EBF wird durch ein ungewöhnliches Finanzierungssystem sichergestellt. Jeder der 55 Mitgliedsbünde ist aufgefordert, sich entsprechend der Finanzkraft in seinem Land und der Mitgliederstärke zu beteiligen. So brauchen die Baptisten in finanzschwachen Ländern wie dem Irak, Moldavien und Tadschikistan nur einen Cent pro Jahr und Mitglied zu überweisen, während die Baptisten in den finanzstarken Ländern Westeuropas 60 Cent pro Mitglied bezahlen sollten. Die Schweiz nimmt mit einem Euro pro Baptist einen Spitzenplatz ein. Das Modell führt dazu, dass die mitgliederstarken Baptistenbünde in Großbritannien und Deutschland mit 76.000 Euro und 51.000 Euro den größten Beitrag zum Haushaltsaufkommen beisteuern. Neun Mitgliedsbünde hätten sich allerdings überhaupt nicht finanziell an der gemeinsamen Arbeit beteiligt, meinte Saethre. Es gehe dabei nicht um die kleinen Geldbeträge, sondern um das Bewusstsein der gemeinsamen Verantwortung. Einen Rekord konnte er aus der Türkei melden. Dort gehört nur eine kleine, 35 Mitglieder zählende Baptistengemeinde in Izmir zur EBF. Sie hätte 100 Euro überwiesen, was einem Pro-Kopf-Aufkommen von fast drei Euro entspreche. Differenziere man zwischen den Erwartungen und den tatsächlichen Überweisungen, belegten durchweg kleinere Baptistenbünde die Spitzenplätze. Auch bei dieser Betrachtung lande die Türkei mit großem Abstand auf dem 1. Platz, gefolgt von den Baptistenbünden in Bosnien und Herzegowina und denen im Norden Serbiens, die dreimal mehr als erwartet gespendet hätten. Auch die Baptisten in Bulgarien, Litauen und Georgien hätten doppelt so viel zum gemeinsamen Haushalt beigetragen wie erwartet.

Im Blick auf die Jubiläumskonferenz „Amsterdam 400“ appellierte Saethre an alle Baptistenbünde, ihre auf der letzten Ratstagung im September 2007 in Budapest eingegangene Verpflichtung zu erfüllen und einen Euro pro Mitglied für die Finanzierung die Tagung im kommenden Jahr zur Verfügung zu stellen. Im Jahr 2009 werden die Baptisten die Gründung der ersten Baptistengemeinde weltweit 1609 feiern. Damals trafen sich Religionsflüchtlinge aus England in Amsterdam im Hinterzimmer einer Bäckerei zum gemeinsamen Bibellesen und Beten. Zum Kongress „Amsterdam 400“ vom 24. bis 26. Juli 2009 werden rund 1.700 Teilnehmer vor allem aus Europa im RAI-Zentrum in Amsterdam erwartet. Um auch Baptisten aus finanzschwachen Ländern die Teilnahme zu ermöglichen, hatten die Delegierten in Budapest die Idee von EBF-Präsident Toma Magda (Cakovec) aufgegriffen, dass jeder der rund 800.000 Baptisten in Europa mit einem Euro die Konferenz unterstützt. Bisher sei aus dieser Aktion aber noch kein Geld eingegangen, meinte Saethre. Er wies darauf hin, dass die Teilnehmergebühren nun festständen. Für Teilnehmer aus Westeuropa koste der Eintritt 195 Euro, für die Teilnehmer aus Osteuropa 130 Euro. Im Preis sind die Mittagessen an zwei Konferenztagen enthalten, nicht aber die Unterbringung und die weitere Verpflegung.

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