German Classes in the Caucasus

Deutschunterricht im Kaukasus

Klaus Rösler - July 13, 2010

T i f l i s / W i e n – Kinder und junge Erwachsene zwischen 12 und 23 Jahren haben in den Ferien in Georgien acht Tage lang Deutsch lernen können. Möglich machte dies ein gemeinsames Pilotprojekt des georgischen und des österreichischen Baptistenbundes. Ein solches Sprachcamp in Lagodechi im Osten des Landes war bei einem Besuch von zwei Vertretern des georgischen Baptistenbundes, Bischof Merab Gaphrindashvili und Bischof Ilia Osephashvili, im Frühjahr in Wien vereinbart worden. Vier baptistische Studentinnen der Universität in Wien hatten sich bereit erklärt, dafür in den Ferien als Sprachlehrerinnen zu arbeiten.

Der georgische Baptistenbund hat für das ungewöhnliche Projekt die Teilnehmer ausgewählt. 27 interessierte Kinder und junge Erwachsene wurden schließlich eingeladen, die auch in der Schule Deutsch lernen. Während in Georgien bisher Sprachunterricht als Frontalunterricht gestaltet wird, betraten die Baptisten mit ihrem Deutschcamp, das in einem Erholungsgebiet am Fuß des Kaukasus’ stattfand, Neuland. Die Lehrerinnen sangen deutsche Lieder mit den Schülerinnen und Schülern, spielten mit ihnen und unterhielten sich. Diese Form des „interaktiven Lernens“ sei bei den Teilnehmer auf große Begeisterung gestoßen, teile der regionale Koordinator des Camps, Bischof Osephashvili, dem Europäischen Baptistischen Pressedienst mit. Nach seinen Worten wurden nicht nur Baptisten als Teilnehmer berücksichtigt, sondern auch zwölf Jugendliche, die bisher keine Kontakte zu einer Baptistengemeinde hatten. Auch sie hätten an Andachten und Gottesdiensten im Rahmen des Camps teilgenommen und sich interessiert an Fragen des christlichen Glaubens gezeigt. Allgemein sei die Begeisterung für das Sprachprogramm bei allen Teilnehmern so groß gewesen, dass sie die Mitarbeiter bedrängt hätten, im kommenden Jahre eine Fortsetzung zubieten.

Die Reisekosten für die Lehrerinnen hatte der Baptistenbund von Virginia in den USA übernommen, die Kosten für ihren Aufenthalt bestritt der georgische Baptistenbund. Unterstützt wurde er bei dem Projekt durch den ökumenischen „Christus-Treff“ in der Universitätsstadt Marburg in Deutschland, der seit vielen Jahren partnerschaftlich mit dem Baptistenbund in Georgien verbunden ist. 

Zum Baptistenbund in Georgien gehören 72 Gemeinden mit rund 5.000 Mitgliedern, zum Baptistenbund in Österreich 25 Gemeinden mit 1.400 Mitgliedern.

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