Greater Rights and Liberties for Middle-East Baptists
Mehr Rechte und Freiheiten für Baptisten im Nahen Osten
B u d a p e s t – Mehr Rechte und Freiheiten für die Baptisten in Nahen Osten hat der Präsident des Baptistischen Weltbundes (BWA), David Coffey (Didcot), bei politischen Gesprächen mit Staatsoberhäuptern und Politikern im Libanon, Jordanien, Israel und dem Westjordanland gefordert. „Es reicht nicht aus, die Baptisten zu respektieren oder zu tolerieren, sie brauchen echte Freiheiten.“ Mit diesen Worten fasste Coffey das Ziel seiner Gespräche auf der Ratstagung der Europäischen Baptistischen Föderation vom 26. bis 29. September in Budapest zusammen, an der er im Anschluss an seine am 20. September gestarteten Nahostreise teilnahm. Er forderte die Baptisten in aller Welt auf, bei aller Liebe zum Land Israel die dort lebenden Christen nicht zu vergessen. Wenn Christen nach Israel reisten, sollten sie immer auch die Baptisten besuchen. Auch eine Reise nach Bethlehem, dem Geburtsort Jesu Christ im Westjordanland, sei gefahrlos möglich.
Im Gespräch mit dem libanesischen Staatspräsidenten Emile Lahoud am 20. September erinnerte Coffey daran, dass Baptisten seit 150 Jahren im Land vertreten seien und mit zur akademischen und kulturellen Entwicklung des Landes beigetragen hätten. Coffey sprach dem Staatspräsidenten auch seine Anteilnahme über die am selben Tag erfolgte Ermordung des Parlamentsmitglieds Antoine Ghanem und eines Zivilisten durch eine Autobombe aus.
Bei einer Begegnung mit König Abdallah II von Jordanien am 23. September würdigte Coffey dessen Eintreten für einen dauerhaften Frieden in der Region bei einer Rede vor dem US-Kongress. Er teilte viele der Werte, die der König dabei zum Ausdruck gebracht habe. Coffey versprach Abdallah, dass die Baptisten in aller Welt ebenfalls für einen dauerhaften Frieden in der Region beten würden.
Darauf verwies Coffey auch im Gespräch mit dem israelischen Staatspräsidenten Shimon Peres am 25. September. Im Namen des israelischen Baptistenbundes bat Coffey Peres darüber hinaus um Hilfe, damit die Baptisten im Land als christliche Religionsgemeinschaft offiziell anerkannt werden können. Peres nannte den Gästen einige Namen von Staatsvertretern, die den Baptisten bei der Anerkennung durch die Knesset helfen können. Coffey brachte darüber hinaus auch die Sorgen palästinensischer Baptistenpastoren im Westjordanland zur Sprache, die sich nicht in Israel frei bewegen könnten. Wörtlich meinte er: „Ich bin enttäuscht darüber, dass Pastoren aus Bethlehem nicht an der Eröffnungsfeier des neuen Zentrums für Christliche Studien in Nazareth in dieser Woche teilnehmen konnten.“ Auch sei es für sie problematisch, jenen Ort zu besuchen, an dem Jesus Christus im Jordan getauft worden war, oder an geistlichen Tagungen in Israel teilzunehmen. Coffey bat Peres, diesen Pastoren eine dauerhafte Reisegenehmigung zu erteilen.
Im Rahmen seiner Nahostreise traf Coffey auch mit dem Innenminister der Palästinensischen Autonomiebehörde, Abdel Razak Al-Yahya, am 26. September zusammen.
Bei allen Gesprächen wurde Coffey von leitenden Repräsentanten der Baptistenbünde des jeweiligen Landes begleitet, etwa dem Präsidenten des Libanesischen Baptistenbundes, Samuel Kharrat, dem Direktor der Libanesischen Baptistischen Gesellschaft, Nabil Costa (beide Beirut), dem Präsidenten des Jordanischen Baptistenbundes,. Dr. Nabeeh Abbassi (Amman), dem Präsidenten des Israelischen Baptistenbundes und der Evangelikalen Vereinigung, Monther Naom, sowie dem Generalsekretär des Israelischen Baptistenbundes, Bader Mansour (beide Nazareth).
Im Libanon gibt es 27 Baptistengemeinden mir rund 2.000 Gemeindemitgliedern, in Jordanien 20 Gemeinden mit 2.000 Mitgliedern und in Israel und im Westjordanland 20 Gemeinden mit 800 Mitgliedern.