“Marveling, that God Speaks” Available in Arabic for the First Time

„Staunen, dass Gott redet“ liegt erstmals auf Arabisch vor

Klaus Rösler - February 16, 2007

B u c k o w – Zum ersten Mal liegt ein Buch eines deutschen baptistischen Theologen auf Arabisch vor: Ein druckfrisches Exemplar von „Staunen, dass Gott redet“ wurde dem Autor, dem langjährigen Rektor und Dozenten am Theologischen Seminar des Bundes Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden (BEFG) in der DDR, Adolf Pohl (Buckow bei Berlin), bei einem Empfang aus Anlass seines 80. Geburtstags überreicht. Die Erstauflage beträgt 2.000 Exemplare. Die Initiative für das spendenfinanzierte Projekt ging von den Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinden Bad Homburg und Berlin-Schöneberg gemeinsam mit dem Arabischen Baptistischen Theologischen Seminar (ABTS) in Beirut aus. Gemeindepastor Lutz Reichardt (Bad Homburg) und ein Vertreter der libanesischen Baptisten, Nabil Costa (Beirut), präsentierten das Buch am 13. Februar in Buckow.

Costa, Direktor der Libanesischen Gesellschaft für Erziehung und Soziale Entwicklung – dem ABTS-Träger, unterstrich die Bedeutung deutscher theologischer Literatur für den gesamten Nahen Osten: Nicht nur Baptisten in Libanon würden von dem Werk profitieren, sondern auch Dozenten und Studierende an 18 evangelikalen Theologischen Seminaren im arabischen Sprachraum. Bisher gebe es dort vor allem englischsprachige theologische Literatur und einige wenige arabische Übersetzungen. Etwas Vergleichbares habe es bisher nicht auf Arabisch gegeben. Er habe den Eindruck, dass die deutsche Theologie auch der arabischen Kultur näher stehe als die amerikanische. Costa bezeichnete die Geburtstagsfeier Pohls als außergewöhnlich: „Normalerweise ist es bei uns so, dass das Geburtstagskind Geschenke erhält: Hier ist es umgekehrt. Adolf Pohl hat uns ein sehr wertvolles Geschenk gemacht, das uns viele Jahre reicher machen wird.“ 

Reichardt wies darauf hin, dass die Übersetzung sechs weiterer Bücher Pohls in Arbeit sei. Sie seien auch für den Dialog mit den Muslimen von großer Bedeutung, da diese nun selbst in ihrer arabischen Muttersprache die Grundlagen des christlichen Glaubens nachlesen könnten. Die Idee für das Projekt war bei einer Reise von Gemeindemitgliedern aus Bad Homburg in den Libanon vor zwei Jahren entstanden. Schon seit einigen Jahren besteht eine Partnerschaft zwischen der Gemeinde und dem ABTS. Unter anderem wurde auch ein Kinderspielplatz finanziert. Wie Reichardt ferner sagte, kostet das Übersetzungsprojekt insgesamt rund 50.000 Euro. 41.000 Euro seien bereits an Spenden eingegangen. Er lud andere Gemeinden und Einzelpersonen des BEFG dazu ein, sich ebenfalls noch an dem Projekt zu beteiligen. Mit dem Geld wird die Übersetzung und der Druck bezahlt. Ein mit einer Deutschen verheirateter Ägypter übersetzt die Bücher. Sie werden dann in Beirut redigiert, layoutet und gedruckt. 

Pohl ging in seiner kurzen Dankesrede auf die aktuelle Lage im Libanon ein. Das „Dunkle über den Libanon“ beschäftige ihn sehr: „Aber Gott ist der Lenker der Völkergeschichte. Und Gott hat auch noch Millionen Wege, um den Libanon zu segnen.“ Christian Wolf (Berlin), ein ehemaliger Dozent in Buckow, bezeichnete die arabische Übersetzung der Bücher als „unerwartete Krönung des Arbeitslebens“ von Adolf Pohl. Ulrich Wagner (Engelskirchen), Leiter des Komitees für Weltmission im BEFG, zollte dem Übersetzungsprojekt Respekt. Es sei ein Beweis dafür, dass in der heutigen Zeit ein solches Projekt „auch ohne großen Apparat“ möglich sei. Zugleich sei das Projekt ein tolles Zeichen, „dass Theologie und Mission zusammen gehören“.  

Seit der Gründung im Jahr 1960 haben rund 220 Studenten aus dem gesamten arabischen Sprachraum ihre Ausbildung am ABTS abgeschlossen. 210 Interessenten haben am ABTS Fortbildungsveranstaltungen belegt, um sich für ihre Missionsarbeit im Nahen Osten und Nordafrika besser zu qualifizieren. Zum Bund der Baptistengemeinden im Libanon gehören 27 Gemeinden mit insgesamt rund 2.000 Mitgliedern.

Back