Near East: Nominal Christians Hamper Christian Mission

Naher Osten: Namenschristen sind großes Hindernis für christliche Mission

Klaus Rösler - October 10, 2008

L i s s a b o n – Namenschristen sind für die christliche Mission in muslimischen Ländern eines der größten Hindernisse, damit Menschen zum Glauben an Jesus Christus finden. Darauf hat der Leiter und Gründer der ersten Baptistengemeinden in einem muslimischen Land im Nahen Osten auf der Ratstagung der Europäischen Baptistischen Föderation (EBF) vom 24. bis 27. September in Lissabon hingewiesen. Um den Registrierungsprozess der Gemeinde nicht zu gefährden, bat der Gemeindegründer, der als Arzt in dem Land tätig ist, darum, weder seinen Namen noch den seiner Landes zu erwähnen. Die meisten in dem Land tätigen ausländischen Mitarbeiter kämen aus christlich geprägten Ländern und würden von der Bevölkerung deshalb als Christen angesehen. Doch der Lebensstil dieser Menschen wirke auf Muslime wenig überzeugend. Er werde allgemein als „unmoralisch“ angesehen. Muslime fühlten sich diesen Christen ethisch überlegen, und es gebe deshalb für sie keinen Grund, sich überhaupt mit dem Christentum zu befassen. Um so wichtiger sei es, dass die wiedergeborenen Christen durch ihr Vorbild überzeugten. Er sei tatsächlich immer wieder angesprochen worden, warum er „anders“ sei, meinte der Gemeindeleiter. Es dauere viele Monate, bis er das Vertrauen muslimischer Freunde gewonnen habe. Die Baptistengemeinde ist aus einem vierköpfigen Hauskreis ausländischer Arbeitnehmer in dem Land hervor gegangen. Sieben Jahre habe man sich privat getroffen, bevor man dann vor drei Jahren mit 15 Mitgliedern ein Haus angemietet habe, wo nun die Gottesdienste gefeiert werden. Doch jede Form offizieller Werbung sei verboten, so lange die Gemeinde nicht anerkannt sei. Dennoch sei die Gemeinde durch Von-Mund-zu-Mund-Propaganda inzwischen auf 40 Mitglieder angewachsen. Unter den Mitgliedern seien auch einige wenige einheimische ehemalige Muslime. Für diese Konvertiten seien die Lebensbedingungen in dem Land sehr schwierig. Sie würden von ihren Familien bedrängt oder sogar bedroht. Kritik übte der baptistische Kirchenleiter auch an manchen Pastoren bereits registrierter christlicher Gemeinden. Manche erweckten den Eindruck, dass es ihnen mehr um ihr eigenes und das Wohlergeben ihrer Familie gehe als um ihre Gemeinde und die Ausbreitung des christlichen Glaubens. Der Gemeindeleiter zeigte sich zuversichtlich, dass seine Gemeinde weiter wachsen werde. „Die ersten Christen vor 2.000 Jahren hatten schlechtere Startbedingungen.“

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