M o s k a u – Die Russische Union der Evangeliumschristen-Baptisten hat einen neuen Präsidenten: Pastor Alexei Smirnow. Der in Moskau tagende Kongress des Gemeindebundes wählte den 54-Jährigen zum Nachfolger von Juri Sipko (57), der nicht wieder kandidierte. Smirnow erhielt 75 Prozent der 432 Stimmen. Er gilt als Brückenbauer und Versöhner zwischen den unterschiedlichen theologischen Strömungen innerhalb des Baptistenbundes. Er hat eine Gemeinde in Großraum Moskau gegründet und die missionarische Fahrradtour des russischen Baptistenbundes mit organisiert. Smirnow arbeitete seit November 2006 als Leiter der neu geschaffenen Pastorenabteilung in der Moskauer Bundeszentrale. Zuvor leitete er eine unabhängige Bewegung von Baptistengemeinden. Darüber hinaus war er Vorsitzender des 2006 gegründeten Öffentlichen Rat, einem Dachverband von zehn baptistischen Kirchenbünden. Smirnow, der nur Russisch spricht, war ursprünglich Autoschlosser. Seine theologische Ausbildung hat er im Fernstudium absolviert. Er bezeichnete es als Herausforderung seiner Amtszeit, die Baptistengemeinden stärker im Bewusstsein der Öffentlichkeit zu verankern. „Wir müssen auf die Schaffung gesunder evangeliums-baptistischen Gemeinden zielen“, sagte er in einem Interview. Solche Gemeinden sollten sich als Gottes Segen für die Gesellschaft verstehen. Welche Aufgaben sein Amtsvorgänger Sipko künftig wahrnehmen wird, ist nicht bekannt. Er war 16 Jahre lang in der Leitung des Bundes tätig, acht Jahre als Präsident und acht Jahre als Stellvertreter.

Zum neuen Leitenden Vizepräsidenten wurde der bisherige Leiter der Jugendarbeit der Kirche, Jewgeni Jurewitsch Bakhmutski (33), gewählt. Er löst Peter Miskewitsch ab, den Rektor des Theologischen Seminars der Kirche in Moskau. Miskewitsch bleibt aber Vizepräsident, wie auch der Leiter der Missionsabteilung der Kirche, Ruwin Woloschin. Wie auch bei der Wahl von Smirnow gab es keine Gegenkandidaten. Unter den internationalen Gästen der Tagung waren auch der Präsident des Baptistischen Weltbundes, der Brite David Coffey (Didcot), der Generalsekretär der Europäischen Baptistischen Föderation (EBF), Tony Peck (Prag), und der Präsident des deutschen Bundes Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden, Hartmut Riemenschneider (Marl), der mit einer insgesamt sechsköpfige Delegation des deutschen Bundes nach Moskau gereist war. Peck dankte Sipko für seinen 16-jährigen verantwortlichen Dienst. Er sei ein inspirierender Leiter mit viel menschlicher Herzlichkeit und Wärme. Peck lobte auch die herausragende Musik des Kongresses durch Chöre und Instrumentalgruppen auf höchstem Niveau. Zur RUECB gehören 78.000 erwachsene Mitglieder in 1.750 Ortsgemeinden.