Scotland: A Church’s Green Copper Cladding Makes Headlines

Schottland: Grüne Kupferfassade an einer Kirche sorgt für Schlagzeilen

Klaus Rösler - February 02, 2007

K i r k i n t i l l o c h – Eine grüne Kupferfassade an einer ehemals historischen Baptistenkirche im schottischen Kirkintilloch bei Glasgow lässt manche der 35.000 Einwohner des Ortes rot sehen und sorgt im ganzen Land für Schlagzeilen. Gemeindepastor Ian Birch hält die Aufregung für übertrieben. „Das ist nur ein Sturm im Wasserglas“, sagte der dem EPBS. Andererseits freut er sich, dass die 420 Mitglieder zählende Gemeinde so im ganzen Land bekannt geworden ist. Die 1887 gegründete Gemeinde hatte 1951 ein historisches Kirchengebäude von der Kirche von Schottland geschenkt bekommen. Damals hatte die Baptistengemeinde nur 44 Mitglieder. Seitdem erlebte sei ein stetiges Wachstum. Im neuen Jahrtausend reichte der vorhandene Platz nicht mehr aus. Die alte Kirche wurde 2005 abgerissen und mit einem Neubau an gleicher Stelle begonnen. Insgesamt kostet das Bauprojekt die Gemeinde rund drei Millionen Euro. Inzwischen sind der neue Gottesdienstsaal und die Kaffee-Lounge fertiggestellt. Die Metallverkleidung war von den Behörden gewünscht worden, und so entschied sich die Gemeinde für die Kupferumfüllung – und löste wahre Proteststürme aus. Die Tageszeitung „Kirkintilloch Herald“ schrieb: „Die alte Kirche war so schön – mit ihrem hübschen Mauerwerk. Jetzt haben wir ein Monstrum mit grünem Dach und Rückseite, das weder wie eine Kirche aussieht noch für die Stadt etwas bedeutet.“ Und die landesweit erscheinende „Sunday Post“ schrieb: „Die Kirche sieht aus wie ein großer Schuppen.“ Der Generalsekretär der schottischen Baptisten, Bill Slack (Glasgow), ist davon überzeugt, dass die Kritik nicht repräsentativ ist: „Nur wenige wortgewaltige Leute haben negative Kommentare von sich gegeben.“ Auch die städtischen Behörden sehen das so. Sie verweisen darauf, dass die Umbauarbeiten noch nicht abgeschlossen sind. Nach der Fertigstellung werde die Kupferverkleidung für ein „markantes Aussehen“ im Straßenzug sorgen, wie sie häufig Kirchen zueigen sei: „Das Stadtzentrum ist geprägt von einer Mischung unterschiedlicher Architekturstile, und wir ermutigen zur Vielfalt.“ In der breiten Bevölkerung kommt der moderne Kirchenbau offenbar gut an. Die Gottesdienste der Gemeinde, die sich besonders um Kirchendistanzierte bemüht, werden sonntags von bis zu 1.000 Menschen besucht.

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