F e h m a r n – Die Handballer des SV Fehmarn werben auf ihren Trikots für den christlichen Glauben. Auf ihrer Brust prangt seit Ende Oktober ein stilisierter Fisch, das schon im Urchristentum gebräuchliche christliche Symbol. Die Buchstaben des griechischen Wortes Fisch (Ichtys) sind zugleich auch die Anfangsbuchstaben für das Glaubensbekenntnis „Jesus Christus, Sohn Gottes, Retter“. Neben dem Fischsymbol, das mit einem Lächeln leicht verfremdet wurde, ziert auch der Schriftzug „Christusgemeinde Fehmarn“ die Trikots der Handballer der Ostsee-Insel Fehmarn. Bei der Christusgemeinde handelt es sich um eine kleine, 28 Mitglieder zählende Baptistengemeinde. Die Idee für die Aktion kam dem Handballer Marcus Engelmann, der Mitglied bei den Fehmarner Baptisten ist: „Warum sollen wir nicht für unseren Glauben werben?“ Vergeblich hatte die Mannschaft, die in der Kreisklasse spielt und in den letzten Wochen von Sieg zu Sieg eilt, zuvor nach einem Sponsor gesucht, der ihr neue Trikots bezahlen würde. Gemeindeleiter Gerhard Schellburg und Gemeindepastor Benno Braatz (Oldenburg), der auch die Gemeinden Oldenburg/Holstein und Lütjenburg betreut, waren begeistert von der Idee und auch in der Gemeindeversammlung fand sie großen Zuspruch. Die Baptisten gaben grünes Licht für die für die Aktion benötigten 500 Euro. Nur bei den Verantwortlichen an der Spitze des SV Fehmarn sorgte das Projekt zunächst für Kopfzerbrechen. Wie die Lübecker Nachrichten berichten, heißt es in der Satzung: „Der Verein ist politisch und konfessionell neutral“. Auch in den Werberichtlinien des Deutschen Handball-Bundes werden Parteien und religiöse Gruppen ausgeschlossen. Die Fehmarner Handballer fanden indes eine Lücke: Eine Kirche sei keine „religiöse Gruppe“. „Damit war die ‚Christusgemeinde Fehmarn’ mit an Bord“, so die Lübecker Nachrichten. Der zuständige Redakteur fand auch gleich die passende Schlagzeile: „Werbe-Idee: Fehmarns Handballer spielen mit Gottes Segen“.