L i s s a b o n – Die europäischen Baptisten wollen sich dafür einsetzen, dass Männer keine Prostituierte mehr besuchen. Man erstelle zur Zeit ein Handbuch für alle Gemeinden in Europa mit Tipps, um die Prostitution einzudämmen, sagte der Vorsitzende der Arbeitsgruppe gegen Menschenhandel der Europäischen Baptistischen Föderation (EBF), der schwedische Baptistenpastor Sven-Gunnar Liden (Stockholm), auf der EBF-Ratstagung vom 24. bis 27. September in Lissabon. Wenn die Nachfrage nach dem Dienst von Prostituierten zurückgehe, werde es auch keinen Menschenhandel mehr mit Frauen geben, die zur Prostitution gezwungen werden. Weil der Menschenhandel Menschen zerstöre, sei dies „ein großes Thema auch für Kirchen“. Ausdrücklich begrüßte Liden die schwedische Gesetzgebung, die den Besuch bei Prostituierten unter Strafe stellt. Er rief dazu auf, den 18. Oktober zum Gebetstag gegen den Menschenhandel zu erklären. Er warnte vor übersteigerten Erwartungen an die Arbeitsgruppe: „Alles, was Qualität hat, wächst langsam“.